Zeitgemäßer Wohnungsbau in der Stadt bietet die Chance ganzheitlicher Optimierung, welche energieeffizientes Bauen allein nicht leisten kann. Die bereits bestehenden Gebäude in der Stadt stellen eine wichtige energetische, kulturelle, soziale und architektonische Ressource für die Gestaltung unserer Zukunft dar. Rest- und Konversionsflächen sowie Baulücken ergänzen dieses Potential. Das Motto "Reduce / Reuse / Recycle" lässt sich als Wertesystem auf die Architektur übertragen: Je weniger Änderungen gemacht werden, und je weniger Energie aufgewendet wird, umso effektiver ist die Strategie. Diese Logik enthält ein mögliches neues Wertesystem für den Umgang mit Bestandsgebäuden oder den Nischen dazwischen. Von der Reparatur bis zur Neuorganisation, von der Ergänzung bis zur vollständigen Überformung: Wir vertreten eine Haltung in der Architektur, die den Bestand positiv aufnehmen und verstärken, die das Vorhandene als Inspiration und Anstoß zur Weiterentwicklung begreifen will.
Siedlungsformen geringer Dichte wie Ein- und Mehrfamilienhäuser hingegen können die negativen Folgen der Zersiedelungen der Landschaft, des Verkehrs bis zu den Kosten der Infrastruktur trotz Passivhausbauweise nicht kompensieren, setzt man ehrliche Kostenwahrheit samt Infrastruktur und Landschaftsverbrauch an. Ähnliches gilt für die "sozialen und kulturellen Infrastrukturen", welche in der Stadt schon vorhanden und gewachsen sind.